CDU Gemeindeverband Hilzingen

Ein Dach in der Schwebe

Interessengemeinschaft in Zusammenarbeit mit der Pfarrgemeinde erwägt Gründung eines Fördervereins für die Einsegnungshalle

 „Was nach einjähriger Planung im Ortschaftsrat schon auf solidem Boden zu stehen schien, soll jetzt sang- und klanglos beerdigt werden?“, fragen sich manche aufmerksame Beobachter in Riedheim. Faktisch hatte man bereits über 3000 Euro an Spenden gesammelt. Das Bauvorhaben sollte bald eine Überdachung vor der offenen Friedhofshalle ermöglichen, damit Angehörige und Trauergemeinde nicht so sehr Witterungsbedingungen wie Nässe und Regen bei  Beisetzungszeremonien ausgesetzt wären.

Doch inzwischen wurden alle Spendengelder rückübertragen. „Das Dach sei (in der vorgesehenen Zeit) nicht finanzierbar“ war kürzlich im Gemeindeblatt zu lesen. Nicht alle Ortschaftsräte teilten diese Einschätzung, zumal der Rat das Projekt gemäß Beschlusslage des Jahres 2010 mit einem Anteil von 5000 Euro aus dem Kulturbudget des Ortschaftsrates mitfinanzieren wollte.

Auf nur 16.000 Euro (zuzüglich Eigenleistungen) wurden die reinen Materialkosten von einem einheimischen Architekten kalkuliert. Genügend freiwillige Helfer hatten ihre Hilfe signalisiert – viele, auch ein Hilzinger Statiker, hatte unentgeltlich an der sorgfältigen Planung mitgewirkt. Die Hälfte dieses erforderlichen Betrags hätte somit schon nach einem Jahr zu Verfügung gestanden. Doch einigen ging es nicht schnell genug, andere wollten lieber einen geschossenen Anbau, eher einfache Stützen statt echten Säulen. Mancher wollte inzwischen auch gar kein Dach mehr (schließlich gäbe es ja Regenschirme). Alle Alternativen wären deutlich teurer oder weniger zweckmäßig. Projektgegner blieben jedenfalls bei ihrer distanzierten Haltung.

 Andrerseits fällt es nun schwer das Vorhaben zu begraben. Zunehmend werden kritische Stimmen laut von Menschen, die bereit sind sich als Interessengemeinschaft für die Einsegnungshalle einzusetzen und eigenständig Spenden zu sammeln – z.B. als Förderverein. Das Projekt ließe sich so in einem Zeitraum wahrscheinlich in 2 bis 3 Jahren realisieren. Neben vielen Vereinen, die ihre Beteiligung angekündigt (und teilweise bereits gespendet) hatten, erklärte jetzt auch der Vorsitzende des Pfarrgemeinderats, Ralf Osswald, seine Mitwirkung. So hätte unter Mitwirkung der Pfarrgemeinde das Projekt gute Chancen auf baldige Realisierung. Eine Befragung der Bevölkerung soll zunächst ein genaues Bild über den Bedarf und die bislang vermeintlich geringe Spendenbereitschaft schaffen.